Black Ball

Die Disziplin Blackball ist zurzeit nicht Bestandteil des Sportprogramms der Deutschen Billard-Union.

(1) Blackball wird mit 15 farbigen Objektkugeln und der Spielkugel gespielt.

(2) Die Objektkugeln teilen sich in zwei Gruppen, bestehend aus jeweils sieben Kugeln und der Schwarzen.

(3) Der Spieler oder das Team, welches zuerst alle Kugeln der eigenen Gruppe versenkt hat und dann regelgerecht die Schwarze versenkt, gewinnt das Spiel.

(4) Blackball ist kein Ansagespiel.

5.1 Definitionen

(1) Zusätzlich zu den Definitionen, die unter (VIII. Definitionen) erklärt werden, gibt es im Blackball folgende Begriffsbestimmungen:

a) „Free Shot” – Nachdem ein Foul begangen wurde, erhält der dann aufnahmeberechtigte Spieler einen zusätzlichen Stoß („Free Shot”). Bei einem Free Shot ist Regel (6.2 Falsche Objektkugel) zeitweilig außer Kraft gesetzt und der Spieler kann die Spielkugel von da aus weiter spielen, wo sie liegt oder eine Lageverbesserung aus dem Kopffeld vornehmen.

b) Kopffeld – Das Kopffeld ist die rechteckige Fläche am Anfang des Tischs, die durch die Kopflinie und drei Banden begrenzt wird. Die Kopflinie verläuft parallel zur Kopfbande und ist genau ein Fünftel der Spielfläche von ihr entfernt. Um die allgemeinen Regeln hier anzuwenden gilt, dass „hinter der Kopflinie” das gleiche bedeutet wie „im Kopffeld”.

c) Snooker – Ein Spieler liegt im „Snooker” (Anm. d. Übersetzers: oder er ist „gesnookert”), wenn die Spielkugel keinen geraden und direkten Weg zu mindestens einem Teil einer regelkonform anzuspielenden Objektkugel laufen kann. Der Snooker muss vorher vom Schiedsrichter verkündet werden, um wirksam zu sein.

d) Zulässige Objektkugel – Eine Objektkugel gilt dann als „zulässig”, wenn sie für den Spieler in dem Moment ein regelkonformes Ziel darstellt.

5.2 Ausrüstung

(1) Die 15 Objektkugeln unterteilen sich in zwei Gruppen zu jeweils sieben Kugeln, die sich darin unterscheiden, dass sie entweder aus vollfarbigen Kugeln mit unterschiedlichen Farben oder aus den üblichen sieben Vollen und sieben Halben bestehen. (1 bis 7 und 9 bis 15 sind die zwei Gruppen).

(2) Zusätzlich gibt es eine schwarze Kugel oder eine schwarze Kugel mit der Nummer „8″.

(3) Der Fußpunkt und die Kopflinie auf dem Tisch müssen markiert sein.

5.3 Entscheidung über den Anstoß

(1) Derjenige Spieler, der das Ausstoßen gewinnt, entscheidet, wer den ersten Anstoß ausführt (siehe 1.2 Ausstoßen des Anstoßrechts).

(2) Das Standardformat bezüglich der Reihenfolge ist das Wechselbreak (siehe auch die Regularien).

5.4 Der Aufbau beim Blackball

(1) Die Kugeln werden wie in der Skizze unten beschrieben aufgebaut.

(2) Die Schwarze liegt auf dem Fußpunkt.

5.5 Anstoß

Die folgenden Regeln beziehen sich auf den Anstoß:

a) Die Spielkugel muss aus dem Kopffeld gespielt werden.

b) Es muss mindestens eine Objektkugel versenkt werden oder zwei Objektkugeln müssen über die Mittellinie laufen. Ansonsten ist der Anstoß ein Foul.

c) Falls die Schwarze beim Anstoß versenkt wird, werden alle Objektkugeln wieder aufgebaut und derselbe Spieler stößt erneut an. Jeglicher Verstoß gegen Regel (6.1 Spielkugel fällt in eine Tasche oder springt vom Tisch und 6.5 Kugel, die vom Tisch springt) wird bei einem Anstoß, bei dem die Schwarze fällt, ignoriert.

5.6 Offener Tisch / Wahl der Gruppen

(1) Ein Tisch gilt als „offen”, solange die Gruppen den Spielern noch nicht zugeordnet sind.

(2) Der Tisch ist nach dem Anstoß immer offen und bleibt offen, bis ein Spieler eine Objektkugel einer Gruppe alleine mit einem normalen Stoß versenkt; d.h. nicht mit einem Anstoß oder einem Free Shot.

(3) Versenkt der Spieler eine Objektkugel unter den oben genannten Umständen, wird ihm die jeweilige Gruppe zugeordnet und der Gegner erhält automatisch die andere Gruppe.

5.7 Fortsetzung des Spiels

(1) Der Spieler bleibt an der Aufnahme, solange er regelgerecht Objektkugeln versenkt oder bis das Spiel beendet ist.

(2) Gelingt es ihm nicht, regelgerecht eine Objektkugel zu versenken, und er begeht kein Foul, übernimmt der Gegner die Position so, wie der Spieler sie hinterlassen hat.

5.8 Lageverbesserung aus dem Kopffeld

(1) Wenn ein Spieler Lageverbesserung aus dem Kopffeld hat, darf er die Spielkugel überall innerhalb des Kopffelds verlegen.

(2) Er kann die Position der Spielkugel so lange verändern, bis er seinen Stoß ausführt.

(3) Die Spielkugel muss das Kopffeld nicht verlassen haben, bevor sie eine farbige Objektkugel berührt.

5.9 Press liegende Kugeln

(1) Wenn die Spielkugel press an einer Objektkugel liegt, darf der Spieler die Spielkugel nicht in Richtung der Objektkugel spielen.

(2) Es wird angenommen, dass die Spielkugel die Objektkugel getroffen hat, wenn er von dieser wegspielt, falls das die zulässige Objektkugel für den Stoß ist.

5.10 Aus einem Snooker spielen

Wenn ein Spieler „gesnookert” ist, wird Regel (6.3 Keine Bande nach der Karambolage) für diesen Stoß außer Kraft gesetzt.

5.11 Wiedereinsetzen von Objektkugeln

(1) Objektkugeln, die vom Tisch gesprungen sind, werden auf der Längslinie wieder aufgebaut.

(2) Müssen mehrere Objektkugeln aufgebaut werden, so geschieht dies in der folgenden Reihenfolge:

(1) Die Schwarze, (2) Objektkugeln der Gruppe des aufnahmeberechtigten Spielers oder rote, blaue bzw. volle Objektkugeln, wenn der Tisch offen ist, (3) andere Objektkugeln.

5.12 Unentschieden

(1) Falls ein Unentschieden auftritt, weil beide Spieler keine Entscheidung herbeiführen wollen, beginnt der Spieler die Partie erneut, der auch ursprünglich angestoßen hat.

(2) Ein Unentschieden tritt auch dann ein, wenn die Position keinen regelkonformen Stoß mehr zulässt.

5.13 Standardfouls

(1) Wenn ein Spieler ein Foul begeht, wechselt die Aufnahme über auf seinen Gegner.

(2) Der aufnahmeberechtigte Spieler hat einen Free Shot (siehe Free Shot) als ersten Stoß seiner Aufnahme.

(3) Folgende Fouls sind Standardfouls in der Disziplin Blackball:

a) 6.1 Spielkugel fällt in eine Tasche oder springt vom Tisch

b) 6.2 Falsche Objektkugel (außer Kraft gesetzt während eines Free Shot)

c) 6.3 Keine Bande nach der Karambolage

d) 6.4 Kein Fuß auf dem Boden

e) 6.5 Kugel, die vom Tisch springt

f) 6.6 Berühren der Kugeln

g) 6.7 Durchstoß / Press liegende Kugeln

h) 6.8 Schieben der Spielkugel

i) 6.9 Sich noch bewegende Kugeln

j) 6.10 Freie Lageverbesserung im Kopffeld – Bei Lageverbesserung aus dem Kopffeld

k) 6.12 Queue auf dem Tisch

l) 6.13 Spielen ohne Aufnahmeberechtigung

m) 6.15 Zeitspiel

(4) Folgende Situationen sind zusätzlich ein Foul beim Blackball:

a) Versenken einer Objektkugel des Gegners – Es ist ein Foul, eine Objektkugel des Gegners zu versenken, ohne dass dabei eine eigene Objektkugel versenkt wird.

b) Unkorrekter Tisch – Es ist ein Foul, zu stoßen, bevor alle Objektkugeln aufgebaut sind, die wieder aufgebaut werden müssen.

c) Jump Shot – Das Springen der Spielkugel über jegliche Objektkugel gilt als Foul (wenn die Spielkugel von der Spielfläche abhebt und eine Objektkugel nicht trifft, die sie getroffen hätte, wäre sie nicht vom Tisch abgehoben, so gilt das als Springen der Spielkugel über diese Objektkugel).

5.14 Fouls, die zum Spielverlust führen

(1) Der Spieler verliert das Spiel, wenn er:

a) die Schwarze mit einem nicht regelkonformen Stoß versenkt

b) die Schwarze versenkt, obwohl sich noch Objektkugeln seiner Gruppe auf dem Tisch befinden

c) absichtlich Regel (6.2 Falsche Objektkugel) verletzt

d) nicht versucht, eine zulässige Objektkugel zu treffen.

e) „6.16 Unsportliches Verhalten” wird durch den Verlust eines Spiels oder eine andere Strafe, abhängig vom Vergehen, bestraft.